- LiFePO4 Speicher Test         
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Thema: Human Roboter - Warum aufrechter Gang?

  1. #51
    Erfahrener Benutzer Roboter Experte
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    Powerstation Test
    Die Ausführungen am Ende deines Beitrags gefallen mir sehr gut!
    Allerdings bietet auch dort der Film IRobot einen Fall, der dadurch nicht gelöst (bzw. nicht gut gelöst wird).
    Ganz am Anfang rettet der Roboter nicht das Mädchen, sondern den Mann, weil er eine höhere Überlebenschance hat. Logisch, aber nicht Menschlich. Würdest du auf deine Liste schreiben, dass Kinder und Frauen mehr Wert sind als Männer? Ich würde es vielleicht machen und viele andere auch, aber viele würden da auch heftigst widersprechen....und da haben wir den Konflikt, der nicht logisch Lösbar ist.

    Gruß, Yaro

  2. #52
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    Passivität wäre im eingangs genannten Besipiel von Blobber nicht unbedingt die falsche Wahl, auch nicht als besonnener Mensch. Man darf aber nicht vergessen, dass die Gesetze gestaffelt sind. Das heißt, ein Bot darf Gesetz n+1 brechen, wenn Gesetz n ihm einen Grund dazu gibt!
    Aber ich gebe Yaro in allem recht, denn auch mir sind die von Dir, blobber, genannten Konflikte vor geraumer Zeit aufgefallen.
    Ich denke, es läuft letztendlich auf die Frage hinaus, wieviel "Respekt" wir unseren "eigenen" "Maschinen" zugestehen wollen. Das wiederum hat direkt mit der Frage zu tun, ob wir diesen "Maschinen" ein Leben zugestehen wollen oder nicht.
    Wenn nein, dann sollten sie natürlich ungeachtet ihrer eigenen Existenz handeln und Menschen schützen.
    Wenn ja, bliebe uns nichts anderes übrig, ihnen Ihr eigenes Leben zu überlassen und sie selbst die Entscheidung treffen zu lassen, ob sie sich "opfern" oder nicht.
    Ich muss aber gestehen, dass mir beide Gedanken schon seit jeher nicht wirklich gefallen. Denn diese Frage wirft nur weitere auf, die schwer zu beantworten sind: Wo ist die Grenze? Was ist Leben? Wie definiert man es und wann ist es schützenswert?
    Ist es gleichsam schützenswert, wie unser eigenes? Oder gibt es einen Grund, uns doch noch darüber zu stellen?
    Möglicherweise kann man diesen Fragen zumindest teilweise entgehen, wenn man es ermöglicht, Roboter in einer Art Netz unsterblich zu speichern, zB indem alle 60 Minuten ein Speicherpunkt gesetzt wird und sie inder Lage sind, in einem neuen Körper mit dem gleichen "Geist" weiter zu existieren. Damit wäre sie fast unsterblich, was wiederum ganz neue Fragen aufwirft, aber dazu ist es jetzt zu spät,
    gute Nacht,
    Gock

  3. #53
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Hi Yaro,

    ich werf mal eine weitere Variable ins Spiel:

    Stell dir vor, es ginge nicht nur um 2 Lebewesen (Mann/Kind), sondern um 3 (Mann/Kind/Hund). Oder was, wenn noch ein Hamster als Haustier im Auto mit dabei gewesen wäre? Vielleicht sogar eine Fliege, die im Inneren des Autos umherschwirrte, als es gerade im See sank? Was, wenn auch ein Fisch gerade unter dem Auto war und nun "runtergedrückt" wird? Wen soll man retten?

    Die Lösung für das Dilemma lautet: Rette das Auto - und du rettest "Alle"! Ich zweifle daran, dass die Überlegung das Auto zu retten, von euch überhaupt in Erwägung gezogen wird! Aber warum sollte ein Robot nicht das retten, was am "ehesten" seiner Art angehört?

    Fazit: Wr brauchen eine "arrogante" Priorisierung des "Menschen", vor anderen Lebewesen oder "materiellen" Dingen, die man ersetzen könnte!


    (A) Exkurs Feuerwehr:

    Bei der Feuerwehr gibt es u.a. 3 "Slogans":
    (1) Leben retten, bergen schützen!
    (2) Erst Menschen, dann Tiere, dann der ganze Rest!
    (3) Golfisch gerettet, Feuerwehrmann Tod .. eine beschissene Schlagzeile!

    Der Grund, weshalb man Feuerwehrleute mit Menschen und Tieren zugleich aus einem Haus rausrennen sieht, hat u.a. etwas damit zu tun, dass die "Bewohner" kooperativer sind, wenn sie ihre "Haustiere" mitnehmen können.

    Feuerwehrleute müssen oftmals viel "physische" Kraft aufbringen, um zu verhindern, dass die Bewohner überhaupt in brennenden Räumen erst mal rein gehen und ihre Habseligkeiten oder Haustiere einsammeln. Es ist nicht unüblich, dass man die "Opfer" des Feuers "gewaltsam" raus zerren muss, damit die nicht anfangen einen Goldfisch oder Fotos (Familienalben) zu suchen!


    (B) iRobot-Rette_das_Kind_Dilemma

    Ich hatte mal in der Schule einen Aufsatz zum Thema "Wann beginnt menschliches Leben". Ziel war es, Argumente für oder gegen Abtreibungen zu finden und das dann in einem Streitgespräch argumentativ rüber zu bringen! Rein juristisch ist man erst dann am Leben und ein Mensch, wenn man geboren wurde, obwohl sich "Ungeborene" schon im Bauch der Mutter bewegen!

    Ich selbst hatte mir auch schon mehrfach die Frage gestellt - wie wählt man denjenigen aus, der überleben soll?

    Einige Beispiele:
    (1) Als Pearl Harbor angegriffen wurde, haben Krankenschwestern die "Menschen" aussortiert, die es mit einer "angrenzenden" Wahrscheinlichkeit nicht überleben werden (zu starken Verbrennungen, zu viele Wunden, fehlende Gliedmaßen, offene Wunden, etc.). Diese wurden ganz zu Anfang "aussortiert" und spielten gar keine Rolle mehr, bei der Versorgung. Man hat diese Soldaten/Zivilisten quasi mit Morphium draussen im Freien eingeschläfert!

    (2) Bei einer Massenkarambolage versuchen Ersthelfer (Sanitäter) erst einmal alle "Unfallopfer" zu untersuchen, um festzustellen, welche Opfer am dringendesten Hilfe benötigen. Das heisst aber auch, dass sie ggf. an jemanden vorbeilaufen, der am Dringendsten die Hilfe benötigen würde und nur deshalb stirbt, weil man sich erst einmal ein Gesamtüberblick machen musste!

    (3) Viele Ärtze verweigern Kassenpatienten die "Neuaufnahme", da sie auf ihr Budget achten müssen, was überwiegend von Privatpatienten gefüllt wird! Ältere Privatpatienten sind begehrter, da diese viel öfters Krank werden und auch teure Medikamente und Behandlungen benötigen!

    (4) Es soll schon vorgekommen sein, dass die Hautfarbe über die "Notwendigkeit" der Erstversorgung am Unfallort entschieden hat!


    Ich kann noch mehr Varianten der "Auswahl" auflisten - doch das würde meiner Meinung nach, nicht viel bringen! Um wieder auf das iRobot-Dilemma zurück zu kommen: Es gibt gute Gründe für die Rettung des Kindes - ganauso wie für die Rettung des Mannes!

    Nehmen wir mal an, du wärst ein Elternteil des im Film ertrunkenen Kindes! Was willst du im nachhinein tun? Willst du den "Polizisten" ersaufen oder den Roboter demontieren, der den Mann gerettet hat? Wenn wir erst einmal anfangen, Personen zu klassifizieren, sie in ein gewisses Schema zuzuordnen - wo sollen wir dann die Grenzen ziehen? Werden Kinder von Politikern dann wichtiger, als die von Hartz16-Eltern (= Hartz4+Inflation!)? Werden in Ländern mit überwiegend dunkelhautgarbiger Bevölkerung erst diejenigen gerettet, die die "selbe" Hautfarbe haben?


    Die Lösung des Problems ist ein Zitat von Ghandi:
    "Wer einen Menschen rettet, rettet die Ganze Welt!"

    Meine Schlussfolgerung ist die Selbe, die ich damals im Aufsatz in der Schule abgab: Mir steht es moralisch nicht zu, über so etwas ein Urteil zu fällen!

    Logische schlussfolgerung: Wenn ein Robot verunglückte "Menschen" entdeckt, dann gibt er jedem eine "Kennung", Person A und Person B. Jetzt darf der Robot gerne schauen, ob er offensichtliche Verletzungen erkennen kann (ich bleibe beim Beispiel aus dem Film!), ggf. Bewusstlosigkeit feststellen, etc. Dann berechnet er, wie lange jede Person wohl noch zu leben hat, bzw. wie groß die Überlebenschance jeder einzelnen Person ist - in Anbetracht von Sauerstoff/Zeit/Lage.

    Und dann rettet er diejenigen zuerst, die die "größte" Überlebenschancen hat!

    Ich weiss, dass das für Jeden, der Kinder hat, grausam klingt! Doch rational betrachtet: Ein Roboter hat keine Gefühle - er handelt rational - also muss die Entscheidung auch auf rationalen Fakten "beruhen"!


    Auch ich würde sagen: Lass mich ersaufen und rette das Kind - doch das hat mehr psychologische Gründe: Im Ärztejargon bekannt unter "Schuldgefühle der Überlebenden".


    (C) Fazit: Priorisierung des menschlichen Lebens + Überkebenswahrscheinlichkeiten = rationale Lösung des iRobot-Dilemmas!

  4. #54
    Erfahrener Benutzer Roboter Genie
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    Fazit: Wr brauchen eine "arrogante" Priorisierung des "Menschen", vor anderen Lebewesen oder "materiellen" Dingen, die man ersetzen könnte!
    Brauchen wir nicht, die existiert längst. Du sagst es doch selbst: Feuerwehr, Ärzte, Soldaten...
    Es gibt gute Gründe für die Rettung des Kindes - ganauso wie für die Rettung des Mannes!
    Ja und in der jeweiligen Situation muss jeder individuell für sich entscheiden, selbst wenn er ein Profi ist. Er muss es mit seinem Gewissen verantworten und wenn sein Gewissen zulässt, auf Grund eines Voruteils zu entscheiden, dann ist das so. Das macht die Sache nicht moralisch perfekt, aber so sind Menschen eben. Ähnliches gilt für die Programmierung eines Bots. Die Hersteller sind verantwortlich und der Gesetzgeber wird vorschreiben, dass sie zu handeln haben, wie jeder Feuerwehrmann auch (das lege ich zu Grunde und das war im Film ähnlich). Willst Du jetzt die Feuerwehr abschaffen, wegen moralischer Bedenken???
    Mir steht es moralisch nicht zu, über so etwas ein Urteil zu fällen!
    Und wie willst Du das den Eltern erklären, wenn sie Dich fragen, warum Du tatenlos zugesehen hast, weil Du keine Antwort auf die Frage finden konntest bzw. wolltest, wem Du helfen solltest??? Weil du die Antwort auf die Frage von vornherein ablehnst!
    So einfach kommst Du da nicht raus.
    Und dann rettet er diejenigen zuerst, die die "größte" Überlebenschancen hat!
    Er handelt so, dass aller Wahrscheinlichkeit nach die meisten Menschen überleben werden. Und das tut wie gesagt auch die Feuerwehr und die Ärzte in all Deinen vielen Beispielen.
    Ich verstehe gar nicht, wo jetzt Dein Problem ist. Es ist doch ein Segen, dass ein Roboter solche Entscheidungen emotionslos treffen kann, wie es von Profis längst erwartet wird. Auch diese haben ihre Prioritäten, und die sollten selbstverständlich nicht von der Hautfarbe abhängen.
    Erst sagst Du, wir brachen eine Priorisierung, dann sagst Du, dass Feuerwehrleute eine solche haben und anschließend verurteilst du diese wegen moralischer Bedenken, und nimmst dies als Argument gegen humanoide Roboter. Hä?
    Du verhedderst Dich in Deiner eigenen Konfusion. Da helfen auch weitere 7 Beispiele nichts, Sorry. Es bedarf schlüssiger Argumente. "Nix für ungut"... Komm' auf den Punkt, fasse Dich kurz.
    Gruß

  5. #55
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Ich habe nicht vor die Feuerwehr abzuschaffen, aufgrund irgendwelcher moralischer Zweifel. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, das wir eine eindeutige Priorisierung brauchen und zwar nach rationalen und nicht nach moralischen Maßstäben. Sollte das falsch rübergekommen sein, entschuldige ich mich hierfür!

    Ich kenn das "Argument", Frauen und Kinder zuerst ...

    Aber was will man der Familie von dem Mann sagen? Tut mir leid, ihr Sohn/Vater/Ehemann hatte zwar die besseren Überlebenschancen, aber da war auch ein Kind. Es hat zwar, wie prognostiziert nicht überlebt - aber irngendein Programmierer hat einmal beschlossen: Frauen und Kinder zuerst!

    Wo ziehst man die Grenze? Was, wenn dort 2 Kinder waren? Wen rettet man zuerst? Das jüngere oder das ältere Kind? Was, wenn der Alterunterschied nur 1 Jahr beträgt? Rettet man zuerst den Jungen oder das Mädchen? Was, wenn im Auto Zwillinge drinnen eingeschlossen wären? Wo trifft man daa die Auswahl?

    Du wirst es in solch einem Dilemma niemals allen Menschen recht machen können - hier geht es um die "theoretische" und "praxistaugliche" Lösung!

    Unser Grundgesetz sagt, dass alle Menschen gleich sind. Und die "Überlebenswahrscheinlichkeit", basierend auf einer visuellen Diagnostik - ist da die rational am "ehesten" verkraftbare und für die Hersteller wohl am "Besten" geeignete Lösung, um nicht Gefahr zu laufen, mit Prozessen überflutet zu werden!

    Man muss Entscheidungen rational begründen können und durch die Priorisierung und die Nutzung der Überlebenswahrscheinlichkeiten, reduziert man die ansonst später aufkeimende Diskussionen auf ein Minimum. Nehm mal Microsoft - da wird seit Jahrzehnten für die Offenlegung des Quellcodes geklagt. Sollte ein Unternehmen nun seinen Qellcode (das spätere "KnowHow" für die Konkurrenz offenlegen, damit ein "Angehöriger" eines nicht zuerst geretteten Menschen, nachvollziehen kann, wie der Roboter zu seiner Entscheidungsfindung kam? Kann ein Mensch die vielen Tausend Prägungen des Programmierers verstehen? Was, wenn der Programmierer ein Deutscher Rassist war, der beschlossen hat, egal wo auf der Welt sein Roboter eingesetzt wird - er rettet in Notfallsituationen zuerst die hellhautfarbigen Menschen, bevor er sich der dunkelhäutigen und asiatischen menschen widmet?

    Was willst du den Angehörigen sagen? Tut mir leid, aber der Programmierer war ein Nazi und ihr Sohn war schwarz!? Oder ihre Tochter hatte ein Feuermal im Gesicht - der Roboter hat dies bei seiner Bewertung berücksichtigt und ein eitler Programmierer hat mal beschlossen, dass ein Feuermal eine Entstellung ist, die stark abgewertet wird! Was, wenn dieser optische "Makel" ausschlaggebend für die Auswahl war?

    Am Ende geht es um nackte Zahlen und um die "Risikominimierung" für den Hersteller selbst - und da ist eine einfache Logik viel effektiver, wenn gleich diese auch entgegen evolutionärer "Instinkte" agieret!

  6. #56
    Erfahrener Benutzer Roboter Experte
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    Jetzt wird es interessant, denn wir sind weit vom ursprünglichen Thema weg und bewegen uns auf einen Punkt zu, den noch niemand überzeugend gelöst hat.

    Was die Priorisierung des Menschen vor Tieren und Dingen angeht, finde ich das sinnvoll.
    Was aber eine Priorisierung der Menschen untereinander angeht, kommen Probleme auf, denn jeder priorisiert anders. Und wenn es um Menschenleben geht, wird man keine einheitliche für alle passende Priorisierung finden.
    Die Priorisierung nach Überlebenswahrscheinlichkeit erscheint auch mir am einfachsten durchzusetzen, auch wenn es in Einzelfällen durchaus zu Problemen führen wird. Man kann es eben (wie bereits von euch gesagt) nicht allen recht machen, aber man braucht eine einheitliche Begründung, warum man es so gemacht hat.

    Was den rassistischen Programmierer angeht, so wird man das Problem nicht gänzlich lösen können. Man kann zwar sagen, dass jedes System vor der Auslieferung "korrekturgelesen" werden soll und allerlei Tests durchlaufen soll (was heutzutage schon passiert), aber eine 100% Sicherheit wird man nie haben. So wie man nie eine 100% Sicherheit bei allem, was mit Menschen oder Tieren zutun hat haben kann.

    Jetzt nochmal zurück zum Entscheiden nach Überlebenswahrscheinlichkeit.
    Das hört sich gleich blöd an, aber ich denke ihr wisst wie es gemeint ist.
    Stellt euch vor, in diesem Auto säßen ein 25-Jähriger Professor, der grade dabei ist, einen Durchbruch in einem superwichtigen Forschungsfeld zu erzielen (vielleicht etwas, was viele menschenleben rettet) und ein alter Mann, der seine besten Jahre hinter sich hat (oder vielleich ein kleines Kind, vielleicht sogar ein behindertes...). Und der Professor hat eine etwas kleinere Überlebenswahrscheinlichkeit.
    Der Nutzen des Professors für die Gesellschaft ist sicherlich höher (wenn man emotionslos rangeht), und doch würde der Beifahrer gerettet werden.

    Müsste man vielleicht also nicht nur nach Überlebenswahrscheinlichkeit sondern auch nach Nutzen für die Gesellschaft entscheiden?
    Könnte man sowas durchbringen? Sollte man sowas versuchen durchzubringen?
    Wie vorraussichtlich soll der Roboter agieren? Wie vorraussichtlich kann der Roboter agieren?

    Als (auch) Programmierer wollen wir immer eine eindeutige Lösung für ein Problem haben, denn ein Roboter braucht bestimmte Entscheidungsregeln, die wir ihm einprogrammieren müssen. Vielleicht gibt es im Endeffekt aber keine Entscheidungsregel, die durchsetzbar ist, vielleich braucht man bei Entscheidungen, die zu nah an einander sind einfach einen Zufallsmechanismus, der es löst.

    Gruß, Yaro

  7. #57
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Zitat Zitat von yaro
    Jetzt wird es interessant, denn wir sind weit vom ursprünglichen Thema weg und bewegen uns auf einen Punkt zu, den noch niemand überzeugend gelöst hat.
    Hi, eigendlich würde ich sagen, der Kreis schließt sich!

    (1) Begonnen habe ich mit der Frage, warum ein aufrechter Gang - was u.a. damit "argumentiert" wurde, dass der Robot sich unserem "Leben" anpassen soll/muss. Das bedeutet, wir erschaffen einen Roboter, der das macht, was wir wollen, an Orten die wir vorgeben. Damit nehmen wir uns das Privileg heraus, selbst über unsere "Schöpfung" in allen Fragen "bestimmend" zu entscheiden!

    (2) Dann die Haftungsfrage für das "Ding", wenn es doch nur das macht, was wir von "es" verlangen!

    (3) Die 3 Gesetze und deren Beschränkung, aktiv zu handeln!


    Als Fazit würde ich sagen: Wenn wir bestimmen, wie, was, wo und warum ein Robot tun soll, dass wir dann auch die moralische, ethische und juristische Verwantwortung (bzw. der Hersteller) für diese Robots haben müssen. Damit fällt uns auch die Aufgabe zu, die Entscheidungsfindung eindeutig zu bestimmen und diese nicht einem Zufallsgenerator zu überlassen!

    Zitat Zitat von yaro
    Stellt euch vor, in diesem Auto säßen ein 25-Jähriger Professor, der grade dabei ist, einen Durchbruch in einem superwichtigen Forschungsfeld zu erzielen
    Das ist genau das Problem, was ich mit meiner Priorisierung "vermeiden" will. Wir sollten aus moralischen Aspekten, von Anfang an, alles menschliche Leben "gleich" behandeln. Nicht zu vergessen, dass eine visuelle Identifizierung impliziert, dass der Robot das gesamte Melderegister, sowie die biometrischen Identifikationsmuster geladen haben müsste - Datenschutz lässt grüßen. Dann müsste auch irgendwo, irgendein Mensch oder vom Menschen programmiertes Programm, mal die Personen nach ihrer gesellschaftlichen "Wichtigkeit" zugeordnet haben. Wenn es dann jemals "offiziell" raus kommen sollte, dass man Personen aktiv priorisiert hat - dann gibts einen Aufstand, vielleicht sogar einen Bürgerkrieg! Warum soll das Leben eines Straßenpenners weniger wert sein, als das eines Milliardärs, Politiker oder Bankers? Der Straßenpenner hat zwar weniger Steuern eingezahlt, aber durch seine Lebensweise ist er umweltfreundlicher, da er "Abfälle" receycelt, kein Auto fährt und kein übersteigertes Konsumverhalten (Essen/Waren/Dienstleistungen) hat. Er verursacht weniger Emissionen, da er kein Haus hat und so auch keinen "Strom" verbraucht. Im direkten Gegensatz dazu haben die "Banker" in den letzten 2 Jahren die Welt an den Abgrund geführt, Tausende Menschen haben aufgrund der Verluste Selbstmord begangen, viele Millionen Existenzen wurden vernichtet und Trillionen Dollar weltweit vernichtet! Vielleicht hat der Straßenpenner auch mal einen "Milliardär" dazu veranlasst, sein Leben zu überdenken und sich für die Gesellschaft stärker zu engangieren?!

    Nicht zu vergessen, die ganzen Zentralräte und Interessenvertretungen, die dann Sonderrechte und Begünstigungen bei der Priorisierung verlangen würden. Der ZDJ würde z.B. als Opferausgleich für den 2. WK verlangen, dass jüdische Menschen "bevorzugt" werden. Der Interessenverband der immigrierten Afrikaner würde verlangen, dass man Menschen aus Afrika bevorzugt, damit keine Negative Presse in deren Heimat gelangt, wie z.B. dass ein Afrikaner hier in einem See ertrunken sei - aber der Deutsche gerettet wurde!

    Lasst uns das "Ganze" vermeiden, indem wir die Regel der Priorisierung aufstellen und jedem Menschen gleich wichtig/undwichtig betrachten und nur rationale Maßgaben nutzen!

    Aber ich stimme dir zu, dass wir ein moralisches Pendant zu ""Rette zuerst das Kind" brauchen, darum hier mein Vorschlag:

    Wir nutzen eine visuelle Identifizierung (wird eh kommen - Datenschutz hin oder her!) und dann soll jeder Mensch selbst "einmal" festlegen, ob im Falle eines Unfalls, der Robot einen selbst "niedriger" Priorisieren soll, wenn noch Kinder in Gefahr sind, unabhängig von deren Überlebenschancen!

    Aber das ist wie mit den Organspendeausweisen - wir finden das doch alle toll und korrekt - aber wer bitteschön hat wirklich so nen Ausweis dabei?

  8. #58
    Erfahrener Benutzer Roboter Experte
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    "Das ist genau das Problem, was ich mit meiner Priorisierung "vermeiden" will. Wir sollten aus moralischen Aspekten, von Anfang an, alles menschliche Leben "gleich" behandeln."

    Priorisierung und gleich behandeln passt nicht zusammen (außer du meins mit Priorisierung die Priorisierung vor Tieren und Dingen, die wir aber schon abgehakt haben)

    Das mit dem Pendant zum Organspendeausweis wär glaube ich ein Schritt in die richtige Richtung.
    Aber es ist mehr als ein Organspendeausweis, denn ein Organspendeausweis kommt erst zum tragen, wenn du tot bist, er entscheidet nicht über dein Leben...

    Gruß, Yaro

  9. #59
    Erfahrener Benutzer Fleißiges Mitglied
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    Hi Yaro,

    ich meine: Wir priorisieren das "menschliche" Leben vor allem anderen was keucht, fleucht und sonst auf diesem Planeten rum krabbelt - egal ob auf 2, 4, 6 oder mehr Beinen!

    Beispiel: Im Auto sind 1 Mann, 1 Kind, 1 Hund, 1 Fliege!

    Dann würde der Robot "erst" die Menschen Retten und erst wenn alle Menschen gerettet wurden, wird er z.B. den Hund retten und dann (ok, vermutlich nicht mehr notwendig: Die Fliege!).

    Also es geht bei der Priorisierung um die "Spezies", nicht um das Individum! Und innerhalb der Spezies Mensch - da wird er dann alle Menschen gleich behandeln - bzw. nach der "Überlebenswahrscheinlichkeit" handeln.

    D.h. der Robot kann durchaus feststellen, dass ist ein Kind und die andere Person ist ein erwachsener Mann. Aber der Umstand, dass da ein Kind ist und der andere sein "Leben" gelebt hat - spielt bei der Auswahl desjenigen, den er zuerst rettet, keine Rolle!

  10. #60
    Erfahrener Benutzer Robotik Einstein Avatar von Felix G
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    Klingt durchaus sinnvoll, allerdings würde ich das noch etwas erweitern...

    Er behandelt erstmal alle Menschen gleich, es sei denn ein Mensch befiehlt ihm die anderen Menschen bei der Rettung höher zu priorisieren. Beim I-Robot Beispiel würde er also, wenn der Mann "rette das Mädchen!" sagt, auch genau das tun und zwar unabhängig von der Überlebenswahrscheinlichkeit. Falls andererseits Jemand sagen würde "rette mich zuerst!" muss der Robot das ignorieren.

    Also vergleichbar mit der bereits vorgeschlagenen "ich-möchte-nicht-gerettet-werden-Datenbank", nur daß man diese Entscheidung erst dann treffen muss wenn man tatsächlich in eine solche Situation gerät (außerdem ist es datenschutztechnisch deutlich unproblematischer).
    So viele Treppen und so wenig Zeit!

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